Wovor fürchten sich vermögende Personen und Familien am meisten?

18.07.2019

Sorgen & Ängste der HNWI´s und UHNWI´s

Sind es Entführungen oder Überfälle?

Oder vielleicht doch eher Themen wie Fehlinvestments oder die Sorge, dass kein geeigneter Nachfolger im Familienunternehmen gefunden werden kann?

Vielleicht von Allem ein bisschen mag man denken und liegt dann wahrscheinlich auch gar nicht so verkehrt.

Nach unserer hausinternen Einschätzung sind neben den Sorgen um etwaige Fehlinvestitionen, der Gesundheit der Familienangehörigen, der richtigen Auswahl an Ausbildungen für die Kinder, die Aufrechterhaltung des Lebensstandards und vielen anderen ähnlichen Themen, natürlich auch Themen wie Schutz der Privatsphäre, der Reputation und der Identität, sowie die Unversehrtheit der Familienmitglieder und der Schutz vor Betrug und Erpressungen. Natürlich sind auch Themen wie Einbruch, Diebstahl u.s.w. für vermögende Personen und Familien von Bedeutung, doch diese Sorgen gehen i.d.R. alle an, auch den Otto-Normal-Verbraucher.

Das Thema Entführungen hängt natürlich bei vermögenden Personen immer wie ein Damoklesschwert über den Personen, doch es ist rein statistisch gesehen eher unwahrscheinlich Opfer einer Entführung zu werden. Man mag jetzt als Außenstehender denken: „Und solch eine Aussage von einem Sicherheitsberater!“ Doch wenn wir die Risikolage und Gefährdungssituation einmal näher betrachten, dann sind aus der Praxis heraus in der Tat eher Themen wie Reputationsschutz, Privatsphärenschutz, Identitätsschutz und Schutz vor Betrug relevant.

Viel zu viele Sicherheitsberater konzentrieren sich meines Erachtens allzu sehr auf das Thema Entführung und Personenschutz. Natürlich ist das ein Thema, welches im Fokus stehen kann, allerdings nicht per se an erster Stelle. Das wird leider häufig auch so falsch von den Medien verbreitet und seien wir mal ehrlich, welche Familie hat schon einen dauerhaften 24/7 Personenschutz … das ist sicherlich eher die Ausnahme, denn die Regel.

Ein allumfassender Personenschutz mit einer 24/7 Betreuung und einem Personenschutzkommando, welches nicht nur passend der Anforderungen ausgewählt und zusammengestellt werden muss, sondern welches auch regelmäßig aus- und fortgebildet werden muss, kostet eine Menge Geld. Sollte dennoch bei bestimmten Vermögenden der Bedarf bestehen, dann ist nicht die Frage ob, sondern wie umfangreich die Schutzmaßnahmen sein müssen.

Gemäß der Maxime: „Soviel wie nötig, so wenig wie möglich!“

Interessanterweise kommt es bei ¾ aller Erstkundentermine und vertraulichen Erstgespräche immer irgendwie auf die Themen Entführungen und Personenschutz. Möglicherweise ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass Nicht – Sicherheitsexperten sich eher unter Personenschutz und Entführungen etwas vorstellen können, als beispielweise unter der Thematik Schutz der Privatsphäre oder Schutz der Identität. Wie wichtig der Schutz der Reputation gerade im Zeitalter der Onlinemedien ist, dass haben Viele schon aufgrund prominenter Fälle der jüngsten Vergangenheit selbst sehen und erleben dürfen. Stichwort: Prominente Steuersünder, Personen des öffentlichen Lebens die sich mit anderen sogenannten VIP´s über Facebook, Twitter & Co. regelrechte Schlammschlachten geliefert haben und vieles mehr.

Die Sorgen die Vermögende im Zusammenhang mit der persönlichen Sicherheit haben sind sicherlich vielschichtig und sehr individuell. Daher ist es wichtig, jede einzelne vermögende Person oder Familie auch mit einer ganz individuellen Risikoanalyse zu betrachten und dann auch ein maßgeschneidertes Schutzkonzept zu entwickeln. Das Prinzip „One Concept Fits All“ ist hier fehl am Platze.

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